Lange Zeit hatte der Sennhof die Aufgabe, das Isnyer Kloster zu versorgen. Seit 1709 stand er vor allem für die im Allgäu übliche traditionelle Milchviehhaltung. Das Grünland wurde zur Futtererzeugung für das Milchvieh bewirtschaftet. Den Sommer verbrachten die Kühe mit den Knechten auf der Adelegg, wo auf der Schletter-Alpe 300 Hektar Weideland zum Hof gehörten. Währenddessen sorgte die Bauersfamilie im Tal für die Heuproduktion zur Fütterung der Tiere im Winter. Auch Pferde, Schweine und Hühner wurden für die Hofarbeit und zur Nahrungsmittelerzeugung für den Eigengebrauch gehalten.
Der Ackerbau erfolgte zur Selbstversorgung und zum Verkauf des Getreides. Auch der Tabak-Anbau diente dem Selbstverbrauch sowie dem Verkauf. Die zahlreichen Obstbäume wurden zur Verköstigung der Familie und Hofmitarbeiter wie auch zur Weiterverarbeitung in der hofeigenen Brennerei genutzt.
Nachdem 1970 der letzte Knecht den Hof verlassen hatte, wurden die freien Zimmer und Wohnungen nach und nach zu "Fremdenzimmern" umgewandelt, wie man damals sagte. Sowohl der touristische Bereich als auch der Landwirtschaftsbetrieb waren immer geprägt vom Gleichklang aus Tradition und Innovation. Josef Halder hatte den ersten Traktor weit und breit. Bruno Halder war einer der ersten Landwirte in der Region, die einen Laufstall und ein Fahrsilo bauten. Klaus Halder, der heutige Bauer, sorgte für Aufmerksamkeit, als er im Jahr 2003 den ersten Melkroboter des Allgäus in Betrieb nahm. Und 2006 baute er zusammen mit fünf Kollegen eine Biogas-Anlage, die heute zahlreiche Isnyer Haushalte und Betriebe mit Strom und Wärme versorgt. Im Jahr 2021 war er zusammen mit seinem Cousin Initiator des Crowdfunding-Projektes Unsere Bienenwiese, bei dem ein Maisfeld in eine Blühwiese für Bienen und Insekten umgewandelt wurde.
Seit dem Jahr 2013 gibt es auf dem Hof keine Milchkühe mehr.
Ca. 120 Hektar Grünland (94 Hektar) und Ackerfläche (26 Hektar) gehören zum Hofgut. Dort werden pro Jahr rund 1.000 Tonnen Futter (Gras-Silage) erzeugt und 3.000 Tonnen Gras- und Mais-Silage für die Biogasanlage produziert. Außerdem sorgen 2.200 Tonnen Gülle, die pro Jahr in der Biogasanlage verwertet werden, für eine enorme CO2-Einsparung.
Der Halder-Hof ist als Lohnbetrieb Teil des Maschinenrings. Hier schließen sich landwirtschaftliche Betriebe zusammen, um Land- und Forstmaschinen gemeinsam zu nutzen sowie landwirtschaftliche Arbeitskräfte bei Überkapazitäten zu vermitteln.
Auf dem Hof sind drei Traktoren, ein LKW, ein Teleskoplader, ein Häckselwagen, ein 4-Kreisel-Schwader sowie ein Güllefass im Einsatz. Außerdem gibt es im Rahmen der sogenannten Selbstfahrer-Arbeitsgemeinschaft (SAG) Beteiligungen an zwei Mais-Häckslern und einem CULTAN-Fass.